Diese Aussage macht zwar generell Sinn – allerdings muss man dazu sagen, dass der 71-Jährige seinen Weinberg nicht irgendwo betreibt. Nicht in der sonnenverwöhnten Toskana. Und auch nicht im lieblichen Burgund. Sondern im dänischen Helsinge, nicht weit von Kopenhagen.
Dänischer Wein? Der Rentner schaut lachend in die fragenden Gesichter und nickt: „Oh ja“, bestätigt er. „Seit 2000 ist Dänemark offiziell anerkannt als weinproduzierendes Land. Inzwischen gibt es hier 65 Winzer, die ihre Weine professionell vertreiben. Und parallel dazu mehr als 1100 Hobby-Winzer.“
2006 beschloss er, mit seiner Frau Birthe das rund 5,5 Hektar große Grundstück in Helsinge zu kaufen. Ursprünglich nur ein normaler Bauernhof, hatte Søndergard angesichts der Hanglage von Anfang an eine Vision: „Ich wollte hier Wein anbauen.“
Søndergard beantwortet diese Frage mit einem Geschmackstest und reicht die Probiergläser herum. Tatsächlich: Sowohl Rot- als auch Weißwein kommen ausgesprochen aromatisch und rund daher. Auch die Weinkenner nicken anerkennend: Das ist weit mehr als nur ein Hobby – vor uns steht ein Spätberufener mit großen Ambitionen!
Dabei ist Søren Søndergard alles andere als vom Fach. „Ich habe 40 Jahre lang ein Toyota-Autohaus geführt“, verrät er seinen Lebensweg. 2006 beschloss er, mit seiner Frau Birthe das rund 5,5 Hektar große Grundstück in Helsinge zu kaufen. Ursprünglich nur ein normaler Bauernhof, hatte Søndergard angesichts der Hanglage von Anfang an eine Vision:
Drei Jahre dauerte es, bis die Hochstämme so weit waren, dass sie die erste Ernte ergaben. Gut 30 Liter Weißwein kelterte Søndergard zum Auftakt. Dann kam die große Stunde des Probierens. Und?!? „Die erste Produktion war – trinkbar“, erzählt der Däne und zwinkert schelmisch. „Aber ich hatte natürlich den Anspruch, mich stetig weiter zu verbessern.“
Vor allem die Rebsorten „Solaris“ und „Rondo“ kommen mit dem dänischen Klima hervorragend zurecht.
4000 bis 5000 Flaschen produziert der Winzer jährlich. Mit der Erweiterung sollen noch einmal 1500 Flaschen hinzukommen.
Sorgfältig achtet der dänische Winzer darauf, dass keine zusätzlichen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen.
Ein Plan, der offenkundig gelungen ist. Ab 2012 startete Søren Søndergard mit dem offiziellen Verkauf. Rund 4000 bis 5000 Flaschen produziert er – je nach Wetterbedingungen – jährlich. „Vor allem die Traditionshotels hier in Nordseeland zählen zu meinen Kunden.“
So erfolgreich ist der ehemalige Autohändler mit seinen Weinen, dass er seinen 1,5 Hektar großen Weinberg jetzt sogar erweitert hat. In zwei Jahren sollen noch einmal rund 1500 zusätzliche Flaschen pro Jahr hinzukommen. Dabei achtet der Winzer darauf, dass keine zusätzlichen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. „Das offizielle Bio-Siegel ist in Dänemark zwar mit hohen Kosten verbunden“, erläutert Søndergard. „Aber wir haben da unsere eigene Methode, unsere Philosophie darzustellen. Das „Ø“ auf unseren Flaschen steht eben nicht nur für den Ørby Vingaard, sondern auch für Øko.“
Das „Ø“ auf den Flaschen steht nicht nur für den Ørby Vingaard, sondern auch für Øko.
Dafür hat Søren Søndergard natürlich noch einen Plan B! Er öffnet das Scheunentor – und gibt den Blick frei auf drei blitzblanke Oldtimer. Den blauen Paige stellt er gern für Hochzeiten zur Verfügung, natürlich mit ihm selbst als Chauffeur. „Den gebe ich nicht aus der Hand!“, erklärt er lachend. Mit dem fahrenden Oldtimer-Weinfass macht er auf Märkten und Veranstaltungen Werbung für seinen Ørby Vingaard.
Der Liebling der Eheleute aber ist das knallrote Ford B-Cabrio, mit dem die beiden 71-Jährigen schon einmal eine Landpartie unternehmen.
Mit ihren Oldtimern unternehmen die Eheleute auch privat gern einmal eine Landpartie.
Dänischer geht es kaum als im Hafen von Gilleleje.
2 Comments
Hi Ines,
dass der Wein wirklich hervorragend schmeckte, überraschender Weise auch der rote (!), kann ich in vollem Umfang bestätigen. Wir hätten doch ein paar Flaschen mitnehmen sollen!
Liebe Grüsse
Unbedingt! Und was waren wir vorher kritisch! Aber angesichts dessen, was die Fluggesellschaft mit meinem Koffer angestellt hat, wäre das am Ende doch nicht gut gegangen – vor allem nicht mit dem roten Wein! :-)))