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Pumpernickel-Eis selbst gemacht: Westfälischer Genuss

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Pumpernickel-Eis

Wie das gesündeste Brot der Welt einen eiskalten Auftritt hat

Entdecker-Mama: "Hey, kleiner Entdecker! Wir haben kein normales Brot mehr. Soll ich dir Pumpernickel mit in die Schule geben?"

Kleiner Entdecker: "Muss das sein?!? Das ist so dunkel."

Entdecker-Mama: "Aber das macht es besonders gesund! Außerdem ist das doch lecker! Ist dir noch nie aufgefallen, dass das relativ süß schmeckt?"

Kleiner Entdecker: "Doch. Schon. Warum eigentlich?"

Entdecker-Mama: "Das erkläre ich dir jetzt. Und dann probieren wir mal ein Rezept aus, was dir garantiert gut schmeckt - trotz oder gerade wegen des Pumpernickels!"

 

Was ist Pumpernickel denn überhaupt genau?

Pumpernickel ist nicht nur ein lustiger Name – sondern auch eine spannende Münsterländer Brot-Spezialität, die aufgrund ihrer wenigen natürlichen Zutaten und der Zubereitung zu den gesündesten Brotsorten der Welt zählt.

Als Zutaten reichen Roggenschrot und Wasser völlig aus. Mit Pumpernickel vom Vortag wird eine Art Sauerteig hergestellt. Nachdem der Teig bis zu acht Stunden geruht hat, wird er bei gut 100 Grad Celsius für 24 Stunden gebacken. Das Ergebnis ist ein sehr dunkles, saftig-deftiges Brot, das süßlich schmeckt – allein aufgrund der Stärke aus dem Getreide.

Klar passt das hervorragend zu Schinken, Mettendchen, herzhaftem Käse und eingelegten Gewürzgurken. Aber auch Eiscreme mit Pumpernickel-Stückchen ist eine coole Variante, das schwarze Roggenbrot zu genießen.

Wir haben ein Rezept mit karamellisierten Früchten ausprobiert!

Und weil Entdecker grundsätzlich keine Lebensmittel wegwerfen, die sich noch verwerten lassen, machen wir aus dem übrig gebliebenen Eiweiß Schlemmer-Baiser für den süßen Zahn!

 

Zubereitung


1.

Eier trennen. Das Eigelb mit Zucker vermischen, das Eiweiß beiseite stellen. Zucker Milch, Sahne, Mark der Vanilleschote und Salz hinzugeben und verrühren.


2.

Die Rührschüssel mit der Eigelb-Mischung über einem heißen Wasserbad erhitzen, um die rohen Eier zu pasteurisieren. Dabei immer ans Umrühren denken, damit die Ei-Masse nicht am Boden stockt.


3.

Wenn die Masse über 60 Grad Celsius erhitzt ist, Sirup und zerbröselte Pumpernickel-Scheiben unterheben und die Masse einfrieren. Weil wir keine Eismaschine haben, benutzen wir dafür eine Brotbackform, die wir mit Klarsichtfolie auskleiden.


4.

In der Zwischenzeit den Baiser zubereiten: Das Eiweiß mit Zitronensaft und einer Prise Salz steif schlagen, den Himbeer-Sirup durchziehen, die Masse in einen Spritzbeutel füllen und rund 20 Baisers auf ein bis zwei Backblechen auftragen. Bei 80 Grad Celsius zwei Stunden lang ausbacken lassen.


5.

Wenn das Eis die gewünschte Konsistenz hat, Zucker in der Pfanne karamellisieren, die Butter hinzugeben und die Weintrauben und die in Stücke geschnittene Birne kurz durchschwenken.


6.

Die Früchte mit dem Eis anrichten und servieren, mit Himbeeren und Baiser dekorieren.



Guten Appetit!


"Schwarz Brot, schlimm Bier, grob Schweinekeil gibt’s allenthalben in Westfalen. Wer’s nicht glaubt, mag’s selbst erfahren." (Mercator)

Pumpernickel zum Abendmahl?

Wie das Mercator-Zitat zeigt, ist Pumpernickel nicht Jedermanns Sache.

Auch der päpstliche Gesandte Fabio Chigi maulte während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden tüchtig über das schwarze Brot, das man seinem feinen italienischen Gaumen vorsetzte. Georg Christian Lichtenberg fragte sich gar, wie die hiesigen Bauernmädchen so gut geraten könnten bei dieser Kost aus "Sägespänen"?!?

Nur der Schöpfer des „Westfälische Abendmahls“ in der Soester Wiesenkirche hatte eine ganz andere Meinung von der Traditionsspeise aus Roggenschrot: Bei dem letzten Abendmahl auf dem berühmten Kirchenfenster zeigt er Jesus und seine Jünger mit Schinken, Bier und eben jenem dunklen Brot, das der Westfale als sein gutes altes Pumpernickel kennt.


Entdecker-Mama: "Hast du das mitbekommen, kleiner Entdecker?!?"

Kleiner Entdecker: "Na gut, Mama, pack's ein! Obwohl mir das Eis lieber wäre ... aber das geht ja leider schlecht ..."



10 Comments

  1. Das hört sich ja lecker an. Das muss ich doch gleich nächste Tage einmal ausprobieren. Vielen lieben Dank für das Rezept! Ich kann gut verstehen, dass der kleine Entdecker lieber das Eis mit in die Schule nehmen würde…

    • CJ sagt:

      Liebe Birgitta!
      Tatsächlich esse ich Pumpernickel mittlerweile echt gern! Ein kleiner Geheimtipp: Besonders gut schmeckt das mit Schoko-Creme – aber die ist bei uns nur sonntags erlaubt! 🙂
      Ich bin gespannt, was Du zu dem Rezept sagst!
      Viele Grüße!
      CJ

      • Eigentlich mag ich ja Pumpernickel, aber als Eis klingt das schon echt schräg! Ich werde es mal ausprobieren, man muss ja neuen Dingen auch mal eine Chance geben.
        Liebe Grüße

        Alex

        • CJ sagt:

          Liebe Alex,
          ich hab‘ Mama auch etwas schief angeschaut, als sie damit ankam. Andererseits essen wir gern alle möglichen Eissorten mit Cookies oder Oreo-Krümeln. Das Schwarzbrot ist nicht viel anders. Es schmeckt richtig gut in der vanilligen Creme!
          Viel Spaß beim Ausprobieren!
          Carli

  2. Diana sagt:

    Liebe Ines-Bianca,
    ich liebe Pumpernickel, wusste aber bis jetzt gar nichts darüber. Vieken Dank für die Infos. Und das Rezept, wenn es sich such im ersten Moment ungewöhnlich anhört, probiere ich gerne bald mal aus!
    LG Diana

    • Ines-Bianca sagt:

      Liebe Diana,
      Du solltest das wirklich mal probieren! Pumpernickel ist etwas weniger bröselig und etwas süßlicher als normales Schwarzbrot. Auch mit Butter und Käse – oder für Nicht-Vegetarier Schinken – schmeckt das toll. Oder einfach nur mit selbst gemachter Marmelade, lecker! Wir fanden das Deftig-Süße im Dessert besonders spannend – und sind nicht enttäuscht worden!
      Viel Spaß beim Probieren!
      Ines-Bianca

  3. Barbara sagt:

    Hallo, Ihr zwei Entdecker!
    ich mag immer Eure Tipps zu regionalen Produkten und Rezepten! Dass Pumpernickel so gesund ist, war mir gar nicht bewusst – das sind ja noch weniger Zutaten als beim Bier. 🙂
    Die Idee mit dem Parfait gefällt mir ausgesprochen gut! Tolle Idee auch, das übrig gebliebene Eiweiß gleich als Baiser gebacken dazu zu servieren. Und für karamellisierte Früchte bin ich immer zu haben. Die bringen sicher noch Frische und Säure rein. Klasse!
    Liebe Grüße
    Barbara

    • CJ sagt:

      Liebe Barbara,
      ich hab‘ ja den Verdacht, dass Mama das Rezept nur ausprobiert hat, um schwarzes Brot in Papa und mich reinzuschummeln – aber es schmeckt wirklich toll! Zum Glück haben wir noch was übrig fürs heiße Wochenende!:-)
      Liebe Grüße!
      CJ

  4. Ist Pumpernickel nicht an sich schon eine Westfälische „Erfindung“?
    Spannend auf welche Ideen man so kommen kann um aus klassischen, regionalen Produkten ein neues kulinarisches Highlight zu zaubern.

    Warum aber bitte ist bei euch Schoko-Creme nur Sonntags erlaubt??? Ich bin gespannt.

    Liebe Grüße, die https://auszeitgeniesser.de 🙂 Katja

    • Ines-Bianca sagt:

      Liebe Katja!
      Da muss ich mich mal als Erziehungsberechtigte einmischen: Schoko-Creme ist natürlich Teufelswerk! Ein bisschen Regulierung kann da nicht schaden … 🙂 Der Pumpernickel ist sehr typisch für die Region hier – ich weiß gar nicht, ob es in anderen Teilen Deutschlands noch etwas Vergleichbares gibt? Auf jeden Fall passen diese süßen-deftigen Brotkrümel hervorragend zur süßen Creme und den Früchten!
      Ganz liebe Grüße!
      Ines-Bianca

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