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Bitte schickt mich in die Wüste

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Bitte schickt mich in die Wüste – Entschleunigung im Sand

War die siebentägige Gruppenwanderung durch die Wüste Marokkos wirklich eine gute Idee? Einen Tag vor dem Abflug kommen Protagonistin Sarah starke Zweifel. Doch sie steigt entschlossen in den Flieger – und ihre Abenteuer verarbeitet Sonja Warter anschließend in dem Reisebericht „Bitte schickt mich in die Wüste – Entschleunigung im Sand“.

 

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„Warum nur habe ich genau diese Reise gebucht?”

 

Was hab ich mir dabei gedacht?

Es gibt diese Dinge im Leben, die im Planungsstadium noch nach einer richtig guten Idee klingen. Beispielsweise: den besonders günstigen Flug morgens um 4.30 Uhr zu buchen. Was drei Monate zuvor allerdings beim Klick auf die Bestätigung noch ganz unproblematisch schien, verliert in der Nacht der Abreise, wenn der Wecker um 1 Uhr schrillt, deutlich an Charme.

Was bleibt, ist diese eine große Frage, die wie ein Elefant im Raum steht: „Was habe ich mir nur dabei gedacht?!?“

So ähnlich erging es Sonja Warter, nachdem sie aus einem Impuls heraus eine siebentägige Wüstenwanderung in Marokko gebucht hatte. Kurz vor Reiseantritt waren es nämlich nicht mehr die wohligen Gedanken an majestätische Gebirgsgipfel, endlose Dünenlandschaften und einen kristallklaren Sternenhimmel, die in ihrem Kopf kreisten – sondern vielmehr Sorgen rund um Kondition und Reisedurchfall. Aber sie blieb standhaft und machte sich mit 14,9 Kilogramm Gepäck auf eine Reise, die sie nicht nur zu traumhaften Orten, sondern auch ein Stückchen näher zu sich selbst bringen sollte …

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Aber der Reihe nach!

 
 
Es ist eine dieser herausfordernden Zwischenphasen, die das Leben manchmal einstreut, als die Protagonistin sich entschließt, im wahrsten Sinne des Wortes ein wenig Abstand zu nehmen vom Alltag.

Die Trennung vom Lebensgefährten ist noch nicht allzu lange her, der Kopf ist voller Fragen, wie es weitergehen soll im Leben. Ein Ziel muss her! Und deshalb geht die Reise zunächst einmal nach Marokko, und zwar allein. Die Reisegruppe stellt sich als sympathisch heraus, Marrakech ist farbenfroh und quirlig und hat allerlei Kulinarisches zu bieten, wir tauchen direkt mit Sarah ein in die bunte Welt zwischen Souk und Gauklerplatz. Noch befinden wir uns in der Zivilisation, unter einer heißen Dusche kann sich Sarah nach einer kühlen ersten Nacht im Gastland wieder aufwärmen.

Doch das soll sich bald ändern – denn die Wüste ruft!

Die Gebäude waren sehr hell, und sie sah auch schon Sand auf der Straße. Die Wüste konnte nicht mehr weit sein!

Wo die Wüstenmagie wirkt

Die große sandige Weite kommt erst einmal mit einer geballten Ladung Wüstenromantik daher: Tafelberge wie gemalt, Dromedare mit vornehmem Gesichtsausdruck, eine urige Zeltstadt und ein Sonnenuntergang, so schön, dass alle Gedanken an Zuhause sofort wie weggeblasen sind! Weniger romantisch: die Lager-Toilette hinterm Paravent, der Sand, der in alle Ritzen rieselt – und die nächtliche Kälte …

Auch das Essen im Dunkeln ist eine Herausforderung. Alle, die mit einer derartigen Reise liebäugeln, sollten schon einmal einen ganz wichtigen Punkt auf der Packliste notieren: die Stirnlampe.

Es dauert ein wenig, bis sich Sarah akklimatisiert hat, aber die Wüstenmagie hilft. Die Wanderung durch den Sand wirkt besser als jede Meditation, die Mahlzeiten sind köstlich, und das Silvesterfest wird zwischen Trommelrhythmen, Tänzen ums Lagerfeuer und einem Jodel-Workshop zum unvergesslichen Erlebnis. Nur mit dem holprigen Ritt auf dem Dromedar kann sich Sarah nicht anfreunden. Dann lieber eine Nacht unter dem Sternenzelt verbringen und beim Anblick der Sternschnuppe die Gedanken visualisieren, die das Leben zu Hause in die richtige Richtung leiten werden.

Mit diesem Erlebnis kehrt Sarah in die Zivilisation zurück …

 
Was wir an dem Buch „Bitte schickt mich in die Wüste – Entschleunigung im Sand“ besonders sympathisch finden:

Die Autorin liefert uns keine große Ich-hab-die-ganze-Welt-gesehen-und-jetzt-auch-Marokko-Show, sondern sie bleibt ganz unaufgeregt bei sich und nimmt uns Schritt für Schritt mit auf ihre Reise. Alles Neue und Unbekannte lässt sie Sarah mit beinahe schon kindlichem Erstaunen schildern. So groß wie die anfängliche Skepsis ist auch die Bereitschaft, sich auf das Abenteuer einzulassen. Und der Annäherung folgen das Fallenlassen und Genießen.

Sarah lässt uns an ihren Gedanken, Fragen und Befürchtungen teilhaben, aber auch an ihrer Freude. Dabei wirkt sie in jeder Situation authentisch. Hat sie etwas gelernt auf den Stationen ihrer Reise erklärt sie es uns ohne jede Besserwisserei, sondern einfach aus dem Gedanken heraus, dass das, was sie erfahren hat, vielleicht auch andere Menschen interessieren könnte.

 
 

Fernab jeder kosmopolitischen Arroganz

Das ist ein angenehmer Kontrast zu den mehr oder weniger professionell Reisenden, die sich in der Szene tummeln und oft mit einer gewissen „kosmopolitischen Arroganz“ auftreten. Denn sie haben ja schon die ganze Welt gesehen, kennen die besten Backpacker-Herbergen in Costa Rica, haben die ungewöhnlichsten Spezialitäten an den abgelegensten Orten probiert, sind mit der halben Bevölkerung Vietnams per „Du“ und sind nahezu enttäuscht, wenn die AirBnB-Herberge im Vorort von Sydney keine Trichternetzspinne zu bieten hat. In ihren Augen ist Reisen so easy wie der Gang zum Supermarkt, und für eine organisierte Gruppen-Tour, wie eben Sarah sie unternimmt, haben sie nur ein müdes Achselzucken übrig.

Aber es gibt eben auch andere Reisende. Welche, die Respekt vor der Welt haben – und auch vor den eigenen Grenzen. Die sich aber trotzdem vorsichtig herantasten möchten, um genau diese Grenzen zu überwinden. Man möchte sie gern alle in die Wüste schicken …

 

Bitte schickt mich in die Wüste: Buchcover

Entdecker-Info

Ihr seid neugierig geworden auf diesen außergewöhnlichen Reisebericht?


Erhältlich ist der Roman als Taschenbuch oder als eBook.


Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage:


Sonja Warter

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Entdecker-§§§

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2 Comments

  1. silke kords sagt:

    Liebe Ines,

    ich war in Marokko, als Probereise für meine / unsere damalige Weltreise. Ich kann mich noch gut erinnern. Es ist so anders dort, dass man sofort weg von den eigenen Themen ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sarah in kurzer Zeit zu sich gefunden hat. Deine Besprechung macht neugierig auf den Reisebericht. Gerade jetzt, wenn das Leben dicht ist, kann ich mir vorstellen, eine Nacht im Dunkel und in der Stille die Zeit anzuhalten. Vielleicht mache ich das nochmal.
    Danke für die Vielfalt deiner Themen und die Nähe, die man in jedem deiner Artikel spürt.

    Deine Shille

    • Ines-Bianca sagt:

      Liebe Silke,
      an dich und euer großes Vorhaben damals musste ich auch direkt denken! Ich weiß noch, wie du mir davon berichtet hast – und ich mir dachte: „Wow, mutig!“ Wir waren damals noch total auf dem Normalo-Urlaubsreise-Trip und noch lange keine solch‘ geübten Reisenden, dass wir uns mit dem Rucksack durch Dschungel oder Wüste geschlagen hätten … 😉 Deshalb kann ich Sarahs Bedenken – und ihre Entwicklung – auch sehr gut nachvollziehen. Aber genau dafür sind wir ja angetreten: Menschen inspirieren! Dir alles Liebe, heute mal aus Dänemark! Ines-Bianca

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