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Mit Schwung kommt sie durch die geöffnete Tür ihres Ladenlokals an der Rue de l'Eau in Luxemburg. Wo ist noch Platz am Tisch? „Rutscht mal ein bisschen!“ Und ein Foto? „Auch kein Problem!“ Schnell den Lippenstift nachgezogen, tief Luft geholt – und ein strahlendes Lächeln Richtung Linse geschickt. „Wer möchte noch ein Selfie machen?“ Die Besucher staunen über die Offenheit der 63-Jährigen und erfahren: „Hemmungen? Als Frau darf man keine Hemmungen haben, sonst ist man direkt verloren!“
Wir sind heute zu Besuch bei Léa Linster. Und schon die ersten Minuten vermitteln uns ein Bild davon, mit wem wir es hier zu tun haben. Bekannt geworden ist die quirlige Luxemburgerin als Sterneköchin, die zudem 1987 als erste und bisher einzige Frau der Welt den begehrten Preis „Bocuse d'Or“ in Gold erhielt. Doch neben ihrer Arbeit als Gastronomin ist die Koch-Ikone noch viel mehr: Sie schreibt Bücher und steht regelmäßig vor der Fernsehkamera – ob als Moderatorin in der „Küchenschlacht“ oder als „Linde-Wirtin“ im Saarbrückener „Tatort“.
Mit Können, Fleiß und Charisma hat sich die ehemalige Jura-Studentin zur Marke „Léa Linster“ gemacht. Neben dem elterlichen Restaurant in Frisingen, das seit der Übernahme unter ihrem eigenen Namen läuft, betreibt sie seit 1991 „Das Kaschthaus“ in Hellingen. Inzwischen arbeitet auch Sohn Louis an ihrer Seite. „Das lag nahe, er ist schließlich schon vom ersten Tag seines Lebens an mit im Geschäft“, ist die Luxemburgerin sichtlich stolz darauf, dass der 28-Jährige in ihre Fußstapfen tritt.
Was diese Fußstapfen besonders groß macht und Léa Linster von manchem Kollegen unterscheidet, ist die Herzlichkeit, mit der sie dem Leben begegnet. „Wenn du geliebt werden möchtest, dann musst du auch Liebe geben – so einfach ist das!“, stellt sie in den Raum. Und was bei anderen kitschig klingen würde, wirkt bei ihr ganz authentisch.
Klar, dass diese Liebe auch den Lebensmitteln gilt, die sie tagtäglich zu Spitzenprodukten verarbeitet. „Sterneköche schauen nicht nach Komfort, sondern nur nach der Güte des Produkts“, gibt die 63-Jährige einen Einblick in ihre Philosophie. Ihre berühmten Madeleines sind ein Musterbeispiel dafür: „Sie stehen für alles, was ich mache und was ich bin“, schildert sie. Deren wichtigste Zutat: „Butter!“, betont Linster, „und zwar keine Ersatzbutter, sondern richtige, echte Butter wie aus guten alten Zeiten“!
„Wenn wir es richtig machen, ist für alle genug da.“
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Dabei denkt sie nicht nur in geschmacklichen Dimensionen, sondern auch nachhaltig: „Lieber nur Top-Qualität und dafür insgesamt weniger“, findet sie. „Wofür brauchen wir in einigen Teilen der Welt so viel Überfluss, wenn es woanders nicht genug gibt? Wenn wir es richtig machen, ist für alle genug da.“
Gilt das Motto „Weniger ist mehr“ auch am Weihnachtsabend? Was kommt denn wohl bei ihr auf den Tisch – ein raffiniertes Zehn-Gänge-Menü? Léa Linster winkt ab: „Ach was! Ein einfaches Wildragout mit einem guten Glas Rotwein“, plaudert sie verschmitzt lächelnd aus dem Nähkästchen.
3 Comments
Madeleines mag ich auch gerne, und Léa Linster scheint auch in echt so sympathisch und wuselig zu sein wie sie im Fernsehen rüberkommt.
Schöner Beitrag, danke!
Ein großes Dankeschön! Ja, sie ist wirklich voller Energie und Herzlichkeit. Eine tolle Erfahrung! Und die Madeleines waren echt ein Gedicht – gerade bei Madeleines muss sich der Genuss ja lohnen bei den vielen bösen kleinen Kalorien! 😉
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